Wie stehen die Deutschen im Jahr 2020 zur Digitalisierung? Das wollte der Experte Dr. Hubertus Porschen schon bis Ende 2019 wissen und befragte daher in einerStudie Digitalisierung 2020 mehrere Hundert Personen im Alter von 10 bis zu 82 Jahren. Die Ergebnisse dürften bis heute (August 2020) gültig sein, auch wenn Corona seither leichte Veränderungen brachte. Diese betrafen aber sicher weniger unser digitales Verhalten. Bestenfalls hat sich die Nutzung digitaler Kommunikationswege noch verstärkt. In der Studie geht es eigentlich auch um die Art der Mediennutzung und um die Bevorzugung einzelner Medien.
Nutzung digitaler Plattformen
Welche sozialen Plattformen nutzen wir am häufigsten? Bei dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich.
- WhatsApp: 88 %
- Facebook: 77 %
- Instagram: 58 %
- YouTube: 49 %
- Linkedin: 26 %
- Xing: 26 %
- Twitter: 16 %
- Telegram: 13 %
- Datingplattformen: 6 %
- Sonstiges: 6 %
- TikTok: 3 %
Die Studie stellt gleichzeitig fest, dass die Präferenzen immer wieder wechseln. Daher lässt sich nur ein Bild für den Zeitpunkt der Befragung (Ende 2019) ermitteln.
Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie
Eine sehr wesentliche Erkenntnis lautet: Wir schreiben im Netz, bis uns die Finger glühen. Schreiben hat das Sprechen in der Kommunikation sehr deutlich abgelöst. Fast 80 % aller Befragten kommunizieren vorrangig per WhatsApp und E-Mail mit ihren Freunden, Bekannten, Kollegen und (sehr bemerkenswert) auch Partnern und Familienangehörigen, anstatt mit ihnen zu telefonieren oder sich persönlich zu treffen. Corona dürfte diesen Trend noch deutlich verstärkt haben, vielleicht sind es inzwischen 85 %. Dieser Trend wirft ein wichtiges Licht auf die Sicherheit der Kommunikationswege. WhatsApp gilt als vergleichsweise sicher, doch die E-Mail ist erwiesenermaßen extrem unsicher, wenn sie über kostenlose Provider wie GMail, GMX & Co. läuft. Da gerade wichtige, längere und mit Anhängen versehene Nachrichten per E-Mail ausgetauscht werden, müssen die Menschen über einen sicheren Weg nachdenken, sich per E-Mail auszutauschen. Securemail bietet diesen Weg mit einer Verschlüsselung via Tor. Wie wichtig der sichere E-Mail-Account ist, zeigt ein weiterer Trend: Ebenfalls rund 80 % aller Nutzer checken ihre E-Mails mindestens dreimal täglich, einige von ihnen sogar noch deutlich häufiger. Dazu trägt bei, dass wir ja die Mails auch auf dem Smartphone abrufen können, das wir immer dabei haben. Wichtig zu wissen: Der von Securemail verwendete Tor-Browser funktioniert natürlich auch auf mobilen Endgeräten!
Sozialer Einfluss des digitalen Lebens
Die Digitalisierung 2020 verändert unser soziales Verhalten, und zwar nicht immer zum Besten: Unter anderem scheint Mobbing im Netz unter einem signifikanten Anteil der befragten Personen zum akzeptablen Umgang zu gehören. Immerhin knapp 15 % der Umfrageteilnehmer gaben zu, schon einmal jemanden im Netz beleidigt zu haben. Der Anteil der jungen Menschen ist in dieser Gruppe sehr hoch. Bei der Nutzung sozialer Plattformen, die der bevorzugte Austragungsort verbaler Scharmützel sind, haben sich bestimmte Zielgruppen auf bestimmte Netzwerke fokussiert. Auf TikTok sind besonders junge Menschen unterwegs. Ältere Personen bevorzugen eher Facebook. Der Messengerdienst WhatsApp und auch Instagram werden von allen Altersgruppen genutzt. Dem ruppigen Umgang im Netz steht ein sozialer Rückzug im realen Leben gegenüber, der wiederum vor allem die ganz jungen Leute betrifft. Von den Befragten unter 20 Jahre knüpfen die meisten ihre Kontakte heute im Netz, während sie das persönlich auf einer Reise oder einer Party immer weniger wagen. Das Schreiben hat aber auch positive Effekte. So gaben 75 % der Umfrageteilnehmer an, dass ihre Kontakte zur Familie und zu engen Freunden durch den Austausch via Messenger und E-Mail intensiver geworden sind. Telefoniert wird ebenfalls, allerdings deutlich seltener und vor allem kaum per Videoanruf.
Trennung von privater und beruflicher Kommunikation auch im Netz
65 % der Befragten trennen die private von der beruflichen bzw. geschäftlichen Kommunikation. Das liegt nach einer Auswertung der Studie auch daran, dass die Unternehmen und die Gesellschaft in den letzten Jahren das Thema der sogenannten Work-Life-Balance intensiv kommuniziert haben. Schon seit rund einem Jahrzehnt verbieten es große Konzerne ihren Abteilungsleitern, den Mitarbeitern nach 17.00 Uhr auch nur eine E-Mail zu schreiben. Mit der Frage, wie gut ein Mitarbeiter erreichbar sein muss, haben sich inzwischen auch mehrere Arbeitsgerichte beschäftigt. Damit hat die Work-Life-Balance einen relevanten juristischen Status erreicht, auch wenn es (noch) keine konkreten Gesetze zu solchen Fragen gibt. Dabei geht es auch darum, wo ein beruflicher Kontakt endet und die private Kommunikation beginnt. Dieses Problem musste geklärt werden, weil mit dem Boom der digitalen Kommunikationswege nach 2010 etwa durch das mobile Internet die private und berufliche Kommunikation kaum noch zu trennen waren. Seit die Beschäftigten auch mit dem Smartphone jederzeit Zugriff auf ihre Arbeitsmails und sogar angehängte Dokumente hatten, glaubten viele Abteilungsleiter, sie könnten ihre Untergebenen rund um die Uhr mit solchen Informationen beanspruchen. Inzwischen hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass sich Privates und Berufliches nicht überlappen sollten. Allerdings ist sie noch nicht überall angekommen: 8 % der Befragten geben an, dass sie die Trennung nicht vornehmen können, weil sie ihr Chef nach wie vor auf digitalen Kanälen außerhalb der Dienstzeit beansprucht. Wichtig ist auch hierbei die Sicherheit: Wer sensible Firmendokumente per Mail auf den privaten Rechner oder das Smartphone eines Mitarbeiters schickt, sollte sich dabei schon Gedanken über die Verschlüsselung der Nachrichten machen. Wenn der Mitarbeiter einen gewöhnlichen kostenlosen E-Mail-Account nutzt, ist die Gefahr sehr groß, dass die brisanten Informationen abgefangen werden. Der ideale Weg wäre, den Mitarbeitern, wenn man sie schon außerhalb der Arbeitszeit beansprucht (oder auch durch permanentes Homeoffice nur noch digital kontaktiert), ein Dienstgerät zur Verfügung zu stellen und für dieses einen sicheren E-Mail-Account einzurichten, wie ihn Securemail anbietet.
Wie wichtig sind digitale News?
Sie toppen inzwischen die Abendnachrichten im Fernsehen. Knapp 60 % aller Befragten schauen mehrmals täglich, aber seltener als stündlich auf digitale News (soziale Netzwerke, Google News, Online-Publikationen von Zeitungen), 33 % der Umfrageteilnehmer interessieren sich sogar mehr als einmal pro Stunde dafür. Das bedeutet: Wer noch (in den etwas höheren Jahrgängen) ganz traditionell die Abendnachrichten im Fernsehen verfolgt, kennt die dort publizierten Neuigkeiten meistens schon.
Digitale Aufklärung
Die Aufklärung zu den Gefahren unserer digitalen Welt lässt sehr deutlich zu wünschen übrig. 73 % der Befragten gaben an, dass sie noch nie jemand über die online lauernden Gefahren aufgeklärt hat. Der Anteil ist unter jungen Menschen besonders hoch. Dabei wäre es für sie besonders wichtig, zum Datenschutz, Spam, Hackerangriffen, Cybermobbing und zu handfester Cyberkriminalität wie Identitätsdiebstahl und Phishing informiert zu sein. Sie sind unvorsichtiger und unreflektierter unterwegs, daher sind sie bevorzugte Opfer von Cyberkriminellen. Auch tendieren sie zu einer sehr unvorsichtigen Kommunikation und zu unbeabsichtigten Käufen. Die Autoren der Studie regen daher an, mit der Aufklärung schon in der Grundschule und natürlich im Elternhaus zu beginnen. Ganze 19 % der jüngeren Umfrageteilnehmer gaben an, in der Schule etwas zu Cybergefahren gehört zu haben, 8 % wurden von ihren Eltern gewarnt. Hier droht eine große Gefahr. Die moderne digitale Aufklärung sollte auch auf die Sicherheit von Kommunikationswegen fokussieren und den jungen Menschen vermitteln, dass kostenlose
Angebote nicht gut sein können: Sie werden auf eine andere Weise von uns bezahlt, nämlich mit unseren Daten für Werbezwecke und mit mangelnder Sicherheit.
Wenig Interesse für Datenschutz
Ebenfalls unter den jüngeren Personen, die an der Umfrage teilnahmen, ist das mangelnde Interesse am Datenschutz sehr ausgeprägt. Von der DSGVO haben viele von ihnen noch nie etwas gehört, Allgemeine Geschäftsbedingungen lesen sie sich praktisch nie durch. Dass Konzerne wie Amazon, Gooogle und Apple hinsichtlich des Datenschutzes nicht den europäischen Gesetzen unterliegen, wissen sie nicht. Die Studie warnt daher vor zunehmender Fahrlässigkeit in der digitalen Welt.